Ja genau! Der aufmerksame Leser hat festgestellt – wir feiern auch am Montag. Und zwar den wichtigsten Tag. So wie die kirchlichen Hochfeste mit einem zusätzlichen Feiertag, wie Pfingstmontag, Ostermontag oder dem zweiten Weihnachtstag ergänzt sind, so feiern auch wir mit einem erweiterten Festtag, dem Schützenfest-Montag das wichtigste Fest des Dorfkalenders. Leider sind wir nur noch einer der wenigen Vereine, die diese uralte Sauerländer Tradition aus Überzeugung und mit Pflichtbewusstsein am Leben halten und jede Stunde genießen.
Wie schon die jungen Schützenbrüder am Sonntag geht es auch am Montagmorgen um 9.00 Uhr auf dem Dorfplatz los mit dem Antreten der Schützenbrüder und dem Abholen der Fahnen und Majestäten.
Unter den vielen Schützenbrüder die den steilen Weg zur Vogelrute an diesem Wochenende nun zum zweiten Mal absolvieren ist er dabei – der neue Schützenkönig. Noch als einfacher Schütze getarnt. Vielleicht hat er sein Vorhaben nur einem kleinen Kreis anvertraut, aber er selbst weiß es genau – er wird es werden. Nur unglücklich, dass diesen Traum auch andere träumen und ebenfalls in diesem Jahr ihr Leben um eine der tollsten Erfahrungen bereichern wollen.
Und somit geht das spannende Schießen, der sportliche Wettstreit um den letzten Schuss los.
Ebenfalls nach ca. 70 – 100 Schuss sollte auch hier der strahlende Sieger feststehen und der letzte Rest es Vogels hat den Kampf gegen die auftreffenden Bleigeschosse aufgegeben.
Nun folgt einer der sicherlich emotionalsten Momente des ganzen Schützenfestes. Der Einmarsch der Schützenbrüder mit ihrem neuen Königspaar in die scheinbar schon voll besetzte Schützenhalle in der die Ennester Frauen bereits auf ihre Majestäten, ihre Schützenbrüder und natürlich auf die Festmusik warten.
Nach der Proklamation des neuen Schützenkönigs folgt er dann – der traditionelle Ennester Frühschoppen, weit über die Stadtgrenzen bekannt und berüchtigt für seine Emotionalität und Intensität. Hier in der nun auch bis auf den letzten Stehplatz gefüllten Schützenhalle leistet die jeweilige Festmusik wahre Schwerstarbeit, trotz des dankbaren Publikums wird der Musik alles abverlangt was in den Herzen, aber auch Lungen der Musiker steckt.
Und genau auf dem Höhepunkt der Stimmung, wenn es keinen mehr auf seinem Stuhl hält, dann erklingt das Deutschlandlied und verkündet mit dem letzten Ton das Ende des Frühschoppens und den Beginn der Mittagspause. Denn diese haben sich Musiker wie auch Schützenvolk und Königspaar nun verdient. Es heißt Kräfte tanken für die letzten beiden Akte des Wochenendes.
Um 17.00 Uhr beginnt erneut der Festzug durch die Ennester Straßen um das neue Königspaar mit seinem Hofstaat zu präsentieren. Auch hierauf folgen Kinder- u. Königstanz in der Schützenhalle sowie dann der finale Höhepunkt, die dritte Ausgabe der Ennester Partynächte.
Dann ist das letzte Lied verklungen, das letzte Glas geleert und Ruhe kehrt wieder ein – bis es in 365 Tagen wieder heißt: „Antreten zum Schützenfest feiern!“